Photo by Jason Goodman on Unsplash
Haben Sie das auch schon beobachtet. Es gibt Teams, die kommen mit ihren Projekten stets gut voran. Die Qualität stimmt, Termine werden eingehalten, Teammitglieder sind zufrieden. Wenn man an deren Teamsitzungen teilnimmt, dann kann man das Engagement jedes Teammitglieds förmlich spüren.
Von diesen Teams hört man Sätze wie:
- Ich kümmere mich bis zu unserem nächsten Termin um …
- Bis … habe ich … abgeklärt
- Bis … habe ich … erledigt
- usw.
Und dann gibt es andere Teams, die kommen irgendwie nicht in die Gänge. Teamsitzungen sind, gelinde gesagt, eher mühsam. Es wird zwar viel diskutiert, die Diskussionen sind aber kaum zielgerichtet, und es wird viel über Details gesprochen. Am Ende kommt wenig Verbindliches heraus. Wenn etwas geliefert wird, ist die Qualität eher unbefriedigend, und Termine werden auch selten eingehalten.
Von diesen Teams hört man Sätze wie:
- Es müsste mal jemand …
- Es wäre gut wenn die GL mal …
- Bevor wir hier weitermachen können, muss die GL erst mal …
- usw.
Was unterscheidet diese zwei Arten von Teams?
Diese Frage zu beantworten wird das Thema dieser und der nachfolgenden Ausgaben dieses Newsletter sein.
Für meine Erläuterungen werde ich die Teams, welche in 100 Tagen mehr erreichen als viele andere in einem Jahr, A-TEAMS nennen und alle anderen B-TEAMS.
Die 60/30/10 Regel
Eine erste Antwort darauf, was A-TEAMS von B-TEAMS voneinander unterscheidet ist die 60/30/10-Regel. Diese Regel stammt von Harvard Professor Richard Hackman und besagt, dass der Erfolg eines Team zu 60% davon abhängt, wer im Team ist, 30% davon, wie das Team organisiert ist, und nur zu 10% vom Leadership des Teams.
Wir haben also bereits drei Faktoren, welche A-TEAMS von B-TEAMS unterscheiden
- Zusammensetzung des Teams
- Organisation des Teams
- Team Leiter
Aus meiner Erfahrung kommen noch 7 Erfolgspraktiken, welche A-TEAMS von B-TEAMS unterscheiden. Es sind dies auch die Praktiken, welche wir in meinen 100-Tage-Challenge-Programm mit motivierten Teams umsetzen.
- Wenige, aber klare Ziele
- Die Ziele der Teams unterstützen die Strategie des Unternehmens
- Multi-Horizont Planung
- Konsequente Umsetzungskontrolle
- Unterstützende Rituale und Keystone Habits
- Effektive Meetings
- Die wichtigsten Prinzipien der Zusammenarbeit sind schriftlich festgehalten
Wenige, aber klare Ziele
Ein Grund, A-TEAMS in 100 Tagen mehr erreichen als B-TEAMS in einem Jahr, ist die kompromisslose Fokussierung auf wenige, aber klare Ziele. Es handelt sich hierbei um Ziele, die, wenn sie erreicht werden, das Unternehmen signifikant weiterbringen.
Es geht hier also nicht um Tagesgeschäft, sondern um Ziele, die wenn erreicht, eine signifikante Verbesserungen der aktuellen Situation bewirken. Gewisse Autoren sprechen von Rocks, oder von WIGs (Wildly Important Goals).
Hier ein paar Beispiele von WIGs oder Rocks sind aus meinen Projekten
- Auslastung des Teams um X % erhöht
- Konzept für neues Dienstleistungsangebot erstellt
- Trendwende bei der Profitabilität geschafft
- Neue Rollenverteilung innerhalb des Teams geklärt
- Neuer Onboarding Prozess definiert
Wichtig ist, dass es wenige Ziele sind (maximum 3), und dass sie als Ergebnisse formuliert sind. A-TEAMS vermeiden wage und schwammige Zielformulierungen wie etwa
- Qualität verbessern
- Kommunikation verbessern
- Effizienz verbessern
Natürlich sollte sich jedes Unternehmen und jedes Team stets darum bemühen, Qualität, Kommunikation und Effizienz zu verbessern. Doch sind dies eher Leistungsbereiche, statt konkrete Ziele.
Die Team Ziele unterstützen die Strategie des Unternehmens
Das klingt zwar banal, aber ich sehe oft Teams, die Ziele verfolgen, welche nur einen geringen Zusammenhang mit den Zielen des Unternehmens haben.
So der Fall eines Teams, welches ein neue Planungssoftware eingeführt hat, obwohl das Unternehmen die Software Umgebung harmonisieren wollte.
Oder der Standort, welcher eine sehr aggressive Bonus Struktur eingeführt hat, welche in keiner Weise zum angestrebten Kulturwandel passte.
Voraussetzung ist natürlich, dass die Strategie des Unternehmens einigermassen transparent ist, und nicht nur in den Köpfen der obersten Führungsebene.
Wie Sie als Führungsteam die Strategie des Unternehmens auf einer Seite zusammenfassen können, erfahren sie hier
Multi-Horizont Planung
Obwohl ich diese Art von Planung schon seit vielen Jahren mit meinen Kunden empfehlen, habe ich den Begriff „Multi-Horizont Planung“ erst von kurzem zum ersten in einem Podcast von Cal Newport gehört.
Die Idee ist ganz einfach. Ein Team arbeitet mit 3 Plänen
- Ein Plan für die Periode, typischerweise 3 oder 4 Monate. Dieser Plan im Laufe der Umsetzung zwar nachjustiert, aber nicht grundsätzlich verändert.
- Ein Wochenplan, mit den konkreten Aktivitäten für die jeweilige Woche, gemäss Periodenplan. Der Wochenplan leitet sich aus dem Periodenplan ab
- Tagesplanung mit Zeitblockern. Teammitglieder blockieren Zeitfenster in ihren Kalendern, in denen sie die Tätigkeiten erledigen, zu denen sie sich gemäss Wochenplanung committed haben.
Diese letzte Planung ist entscheidend. Ohne sie fällt die ganze Umsetzung zusammen.
Die Realität ist jedoch so, dass viele Teams mit den strategisch wichtigen Themen umgehen wie Amerikaner mit Ihren Finanzen.
Ohne Zeitblocker im Kalender haben strategisch wichtige Themen – angesichts der Tyrannei des Tagesgeschäfts – keine Chance.
Das wärs für diesen Post. Die verbleibenden Erfolgspraktiken
- Konsequente Umsetzungskontrolle
- Unterstützende Rituale und Keystone Habits
- Effektive Meetings
- Wichtigste Prinzipien der Zusammenarbeit sind schriftlich festgehalten
werden ich späteren Posts behandelt.
Was nun?
Falls sie mehr über das oben erwähnte 100-Tage-Challenge-Programm erfahren wollen, benutzen sie das Kontaktformular
Als zusätzlichen Impuls empfehle ich Ihnen das 10-Minuten Video zum Thema „Good Strategy – Bad Strategy“, anzuschauen